Ich weiß nicht, ob ich diesen Post schreiben soll, wie ich ihn schreiben soll und ob ich ihn jemals veräffentliche, aber manchmal müssen Dinge einfach raus und ich vertraue euch. Seltsam, aber wahr. Das Internet bietet so viel Anonymität, dabei kennen mich genug von euch auch privat oder zumindest ein wenig besser als andere. Von anonym kann hier also eigentlich keine Rede sein, aber nun ja.
Unausgesprochene Ängst? Was soll das bedeuten? Bei mir im Endeffekt, dass ich vor Dingen Angst habe, die andere Menschen selbstverständlich sehen. Kritk am Telefon zum Beispiel. Ich habe panische Angst davor zu telefonieren, wenn es dabei um mich geht und auch nur dann. Wenn ich beruflich telefoniere interessiert mich das gar nicht, aber sobald es primär um meine Person geht, drehe ich ab. Zum Beispiel jetzt: Ich habe gekündigt, passiert, nach nur einer Woche, kann auch passieren. Aber ich habe panische Angst davor, dass ich angerufen werde und ich mich quasi erklären muss. Ich weiß nicht mal warum, denn an sich ist ja nichts dabei. Selbst wenn man mich angeht, am Ende lege ich auf und das Thema hat sich erledigt. Aber ich knabbere daran. Vorher und auch nachher. Ich mag es nicht, wenn Menschen eine schlechte Meinung von mir haben und ich verstehe nicht einmal warum. Es kann mir ja sehr egal sein, was andere von mir denken, vor allem, wenn ich nie wieder mit diesen Menschen zu tun habe. Aber es macht mich irre. Macht meinen Kopf müde, meinen Magen krank und meine Seele schwer. Und für was? Für nichts! Denn was soll mir schon passieren? Ich habe schließlich bereits gekündigt, soll ich nochmal geküdingt werden? Jaaaa, ihr versteht was ich meine? Und es macht mich irre. Warum kann mir so etwss nicht einfach egal sein? Es gibt so viele von euch, die super abschalten können und so etwas gar nicht erst an sich heran lassen. Könnt ihr mir verraten wie ihr das macht? Ich möchte auch gerne mehr Egoist sein, Sachen von mir fernhalten und so etwas einfach machen. Wenn ich angerufen werde, das Gespräch anhören, eventuell antworten, auflegen, vergessen. Warum kann ich das nicht? Selbst wenn ich angemeckert werde, ist das doch egal. Was habe ich denn dort zu verlieren? Ja, dann sind die halt ungehalten, was solls? Warum interessiert es mich so sehr? Ich gehe da nie wieder hin, sehe die Leute nie wieder! Warum macht es mich so fertig?
Das hängt wahrscheinlich auch damit zusammen, dass ich generell immer denke zu schlecht zu sein. Ich bin ungeduldig, ich möchte Dinge sofort können oder wissen. Für mich kommt es nicht in Frage, etwas nicht zu wissen oder nicht zu können. Selbst wenn es der erste Tag ist, muss ich alles können, alles wissen! Dass das nicht geht, ist mir klar, trotzdem fühle ich mich so und lege mir damit mehr Hindernisse in den Weg als ich mir damit gut tue. Aber ich kann es nicht abstellen. Ich habe von mir selbst immer den Ansporn alles zu können, alles zu wissen und das sofort! Aber gleichzeitig so wenig wie möglich dafür zu tun, denn ich bin faul. Und ja, dies wiederspricht sich. Aber darum geht es nicht, denn es geht darum, dass ich mich selbst unter enormen Druck setze und mich selbst in depressive Phasen und Verzweiflung treibe, denn man kann nicht sofort alles können. So gerne ich das würde, es get einfach nicht! Man muss lernen und man muss Erfahrungen sammeln und man kann den Kunden nicht immer jede Frage beantworten. Ich will das, aber es geht eben nicht. Und ich denke, darin liegt das Hauptproblem. Die Beste sein zu wollen, nichts schlecht zu machen, niemanden zu enttäuschen und niemals jemanden das Gefühl geben, ich wäre nicht gut genug. Am Ende mache ich mir dieses Gefühl immer selbst und ich zerbreche daran, immer wieder. Aber auch das Wissen darüber hat mir bisher nicht geholfen. Ich weiß, dass es so wie ich es möchte nicht geht, aber bisher weiß ich nicht wie ich das abstellen soll. Ich möchte immer alles können, alles wissen, es allen recht machen! Nur zu welchen Preis?
Wahrscheinlich liegt darin auch meine Angst vor dem telefonieren, etwas nicht im Griff zu haben, persönlich angegriffen zu werden, es zu einem persönlichen Angriff zu machen, obwohl es keiner ist. Weil ich alles so umbaue, als wäre ich nicht gut genug gewesen, dabei sieht das niemand, nur ich! Denn ich bin mir selbst nicht gut genug, dass es oft genug für andere mehr als nur gut ist, dass sehe ich nicht! Und das ist das Problem! Aber wie kann ich das ändern? Wie kann ich mein Verhalten, meine Gefühle, mein Innerstes so drehen, dass ich mir nicht selbst die Schuld an allem gebe? Wenn ich weiß, dass ich wirklich gut bin, dann ist mir Kritik egal. In der Ausbildung war ich gut, mehr als gut und ich habe alles geschluckt und habe es durchgezogen, jetzt, wo niemand weiß, dass ich so viel leisten kann und ich von vorne anfange, kann ich das nicht mehr, weil ich mich selbst unter diesen Druck setze. Weil ich überragend sein will! Weil ich allen zeigen will, was ich kann und zu was ich zu leisten im Stande bin und mich dann über jeden Fehler, über alles was ich nicht weiß, aufrege und grübel und wieder zerbreche. Obwohl es total dämlich ist! Das weiß ich! Und es macht es leider nicht besser!
Habt ihr Tipps? Kennt ihr solche Verhaltensweisen? Wisst ihr, was man dagegen machen kann?